Zugkraftrechner für Zug­kraft & Leistung bzw. Geschwin­dig­keit

Dieser Online-Zugkraft­rechner bzw. Leistungs­rechner kann unter anderem eine der folgenden Größen berechnen: maximal mögliche Geschwindig­keit, erforder­liche Leistung & Zug­kraft, mögliche Steigung, Anhänge­last und erforder­liche Haft­reibungs­zahl. Im Anschluss findet man dazu passendes Hinter­grund­wissen und Formeln.


Mit der Vorein­stellung werden die benötigte Leistung und die dafür erforder­liche Zug­kraft eines Rail­jets (Elektro­loko­motive Taurus 1116 und sieben Wagen) bei einer Geschwindig­keit von 230 km/h berechnet.

Inhaltsverzeichnis

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Leistungs- und Zugkraft-Rechner für Straße & Schiene

Unter “Vorauswahl” findet man passende Werte für PKW, LKW, Bus, Fahrrad oder Züge.

Standard­mäßig werden Motor- und Antriebs­wirkungs­grad nicht berücksichtigt!!
 

Anzahl der Wagen
Haftreibungszahl (Hinweis)

Bitte in 5 der folgenden 6 Felder eine Zahl eintragen – das leere Feld wird berechnet!

Antriebs-/Bremsleistung* kW
Geschwindigkeit km/h
Steigung/Gefälle* %
Masse der Lokomotive t
Masse eines Wagens t
Beschleunigung/Verz.* m/s²

Ergebnisse und Fehlermeldungen (Felder werden vom Programm berechnet)

Nötige Reibungszahl
Erforderliche Zugkraft kN
Anfahrzugkraft Lok
kN
Gesamtstromaufnahme A


  

Für Experten: Eingabe spezieller Werte

Die folgenden 16 Felder müssen alle ausgefüllt sein!
Achten Sie unbedingt auf die richtige Querschnittsfläche!

Wirkungsgrad Antrieb %
Wirkungsgrad Motor %
Querschnittsfläche
Versorgungsspannung V
Gegen-/Rückenwind* km/h
Dichte der Luft kg/m³
Krümmungswiderstand
F. rotierende Massen
Anzahl angetriebene Achsen
Anzahl aller Achsen
Rollwiderstand Lokomotive
Rollwiderstand der Wagen
Luftwiderstandsbeiw. Lok
Luftwiderst.-Bw. 1. Wagen
Luftw.-Beiw. Zwischenwagen
Luftwiderst.-Bw. Endwagen


* Für diese Werte ein Minus vor die Zahl setzen!


Abkürzungen:

Verz. Verzögerung
Luftwiderstandsbeiw. Luftwiderstandsbeiwert
F. Faktor


>> Hier gibt es Zusatz­informationen für die einzu­gebenden Werte.

Hinweise für die Verwendung des Zugkraftrechners

  • Dieser Rechner kann eine der folgenden Größen berechnen:
    • Theoretisch maximal mög­liche Geschwin­dig­keit bei gege­bener Leistung. Die er­reich­bare Geschwin­dig­keit wird aller­dings unter Um­ständen durch die maxi­male Drehz­ahl des Motors be­schränkt, zudem ist die Leistung nicht über den gesamten Geschwin­dig­keits­bereich ver­fügbar.
    • Erforderliche Leistung und Zug­kraft bei gewünschter Geschwin­dig­keit. Die zur Verfügung stehende Zug­kraft kann aus dem Zugkraft­diagramm abge­lesen werden.
    • Bewältigbare Steigung
    • Vorhandene Beschleunigung
    • Mögliche Masse der Wagen
    • Masse der Lokomotive
  • Zusätzlich kann bestimmt werden:
    • Nötige Haftreibungs­zahl und er­forder­liche Zug­kraft
    • Maximal mög­liche An­fahr­zug­kraft auf­grund der Haft­reibungs­zahl, das Trieb­fahr­zeug kann auch über weniger oder mehr Zug­kraft verfügen, siehe Tabelle weiter unten.
  • Die hier ange­führten Haftreibungs­zahlen gelten nur bei relativ niedrigen Geschwin­dig­keiten, für Schienen­fahr­zeuge gilt die Berechnung der Anfahr­zug­kraft zudem nur bei Ver­wendung von Stahlrädern auf einer Stahl­schiene. Siehe dazu die Unter­seite Haftreibungszahlen!
  • Die Berechnung für die Anfahr­zug­kraft gilt nur dann, wenn auf jede Achse unge­fähr die gleiche Last wirkt.
  • Für die richtige Funktion wird keine Gewähr über­nommen – für Berich­tigungen und Ver­bes­serungs-Vor­schläge bitte um Nach­richt mittels Kontakt­formular!

Hintergrundwissen und Formeln

Zusatzinformationen zu den einzugebenden Werten

Vergleichswerte für Anfahrzugkraft, Stundenleistung, Masse und µH

Bitte beachten Sie, dass hier die Anfahrzug­kraft in kN, die Stunden­leistung in kW und die Masse in Tonnen ange­geben wird! K ist die Abkürzung für kilo und be­deutet 1000, daher sind 1 kW = 1000 W, 1 kN = 1000 N.

 

Beispiele (ÖBB)
Anfahrzugkraft
in kN
Stundenleistung
in kW

Masse

in t

µH *
Lok 1016/1116 300 6400 86 0.356
Lok 1044/1144 327 5400 84 0.397
Lok 2016 235 2000 80 0.299
Lok 2043 196 1104 68 0.294
Triebwagen 4020 117 1200 129  
Triebwagen 5047 68 419 47  

Quelle: Wikipedia

* Notwendiger Haftreibungs­koeffizient beim Anfahren, berechnet aus den gege­benen Werten.

Zugkraftdiagramm einer modernen E-Lokomotive

In der folgenden Abbildung ist ein soge­nanntes Zugkraft­diagramm für eine moderne Elektro­lokomotive zu sehen. Es handelt sich dabei um eine schematische Zeichnung, die dem Zug­kraft­diagramm der Baureihe 1016 bzw. 1116 (Taurus) der ÖBB jedoch ähnlich ist.
 

Schematische Abbildung des Zugkraftdiagramms einer modernen E-Lok (ähnlich der BR 1016 bzw. 1116 "Taurus" der ÖBB)
Schematische Abbildung des Zug­kraft­diagramms einer modernen E-Lok (ähnlich der BR 1016 bzw. 1116 “Taurus” der ÖBB)


In diesem Zugkraftdiagramm ist folgendes zu sehen:

  • Die Zugkraftkennlinie zeigt die maximal vorhandene Zug­kraft der Loko­motive in Abhängig­keit von der Geschwindig­keit.
  • Das Diagramm besteht aus fünf Bereichen, wobei in der Praxis nur die hell­braune Fläche (Bereiche 1 und 2) von Bedeutung ist:
    • Bereich 1: Die auf die Schienen über­trag­bare Zug­kraft wird durch die Haft­reibungs­zahl und nicht auf­grund der zur Ver­fügung stehenden Leistung be­schränkt.
    • Bereich 1a: Mit der installierten Leistung wäre eine größere Anfahr­zug­kraft mög­lich, das lässt aller­dings die Haft­reibungs­zahl nicht zu, die Räder würden schleudern (= durch­drehen).
    • Bereich 2: Nur die Leistung der Lok begrenzt die auf die Schienen über­trag­bare Zug­kraft. Hätte die Loko­motive mehr Leistung zur Ver­fügung, wäre dem­nach eine höhere Zug­kraft mög­lich.
    • Bereich 2a: Die Lok könnte auf­grund ihrer Leistung eine höhere Ge­schwin­dig­keit er­reichen, die Höchst­geschwindig­keit wird im Plan­betrieb jedoch auf 230 km/h beschränkt. Im Jahre 2006 erreichte ein Taurus III 357 km/h, das ist der Welt­rekord für kon­ven­tionelle Loko­motiven.
    • Bereich 3: Für eine höhere Zug­kraft hat die Loko­motive ein­fach zu wenig Leistung.
  • Als Ergänzung sind noch zwei blaue Kenn­linien einge­zeichnet, die mit dem Zug­kraft­rechner bestimmt wurden:
    • Railjet 3 %: Diese Kurve zeigt die benötigte Zug­kraft eines Rail­jets (Lok Taurus und sieben Wagen) auf einer Strecke mit einer Steigung von 3 % in Abhängig­keit von der Fahr­geschwindig­keit. Der Zug könnte dem­nach maximal 155 km/h fahren, in der Praxis würde er jedoch nur mit rund 130 km/h ver­kehren, da gewisse Reserven nötig sind, bei­spiels­weise bei Gegen­wind und für das Beschleunigen.
    • Railjet Ebene: Diese Zug­kraft braucht ein Rail­jet in der Ebene.

Berechnung der maximalen Zugkraft = Anfahrzugkraft

Die maximale Anfahrzug­kraft, die ein Fahr­zeug unter Berück­sichtigung der Haft­reibungs­zahl theoretisch er­bringen kann, be­rechnet sich wie folgt:

$$F_{Z.max}=m_{Lok}·g·cos(\alpha)·\frac{Achsen_{angetrieben}}{Achsen_{alle}}·µ_H$$

 

FZ.max: Maximale Zugkraft in N
mLok: Masse der Lok in kg
g: Erdbeschleunigung in m/s²
α: Steigungswinkel in ° (für kleine Winkel wird cos α gleich eins gesetzt)
Achsenangetrieben Anzahl der angetriebenen Achsen
Achsenalle: Gesamtzahl der Achsen
µH: Haftreibungszahl, siehe auch vorige Tabelle


Für die Erdbe­schleunigung setzt man 9.81 m/s² ein. Wenn alle Achsen angetrieben sind, fällt der Term Achsenange­trieben/Achsenalle weg. Wenn nicht alle Achsen der Loko­motive ange­trieben sind, gilt die Formel nur dann, wenn jede Achse unge­fähr die gleiche Last auf­nimmt.

Zugkraftgleichung

Die benötigte Zugkraft kann mit der folgenden Formel, der soge­nannten Zug­kraft­gleichung, berechnet werden:

$$F_Z=(m_{Lok}+m_{Wagen})·g·(w_R+w_L+w_S+w_K+w_B)$$

 

FZ: Erforderliche Zugkraft in N
mLok: Masse der Lok in kg
mWagen: Gesamtmasse aller angehängten Wagen in kg
g:             Erdbeschleunigung in m/s²
wR: Rollwiderstand
wL: Luftwiderstand
wS: Steigungswiderstand
wK: Krümmungswiderstand
wB: Beschleunigungswiderstand


Wie man die einzelnen Wider­stände berechnet, wird auf einer eigenen Unter­seite beschrieben: 

Berechnung der erforderlichen Leistung

Die erforderliche Leistung am Rad errechnet sich zu

$$P=F_Z·v$$

 

P: Erforderliche Leistung in W
FZ:    Vorhandene Zugkraft in N
v: Geschwindigkeit in m/s


Die gesamte Antriebs­leistung des Fahr­zeuges muss natür­lich noch höher sein, da Ver­luste des Antriebs­strangs (zum Beispiel Getriebe) und des Motors zu berück­sichtigen sind!

Erreichbare Geschwindigkeit

Um bei gegebener Leistung die erreich­bare Geschwindig­keit berechnen zu können, muss man die Gleichung für die erforder­liche Leistung umformen. Das Problem dabei ist, dass die Geschwindig­keit zum Quadrat in der Berechnung des Luft­wider­standes enthalten ist. Man kann jedoch die ent­stehende Gleichung in folgende Form bringen:

$$v^3+a · v^2+b · v+c=0$$


Nun ist es möglich, die Geschwindig­keit v mit den Cardanischen Formeln zu berechnen.

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Seite erstellt 2013/2014. Zuletzt geändert am 27.10.2021.