Suchmaschinen­opti­mie­rung (SEO)

Bei vielen Web­siten kommt der Groß­teil der Besucher über die Such­maschine Google (= “organischer Traffic”) – auf meiner Seite sind es ca. 93 %. Andere Such­maschinen wie Bing oder Yahoo spielen – zumindest im deutsch­sprachigen Raum – eigent­lich kaum noch eine Rolle.


Damit man möglichst viele organische Besucher (“Visits”) bekommt, muss die Web­site in den Sucher­gebnissen gute Positionen ein­nehmen. Dabei sind nur die ersten Plätze von Bedeutung, da auf die Ergebnisse auf Seite 2 kaum noch geklickt wird. Gute Rankings erhält man aller­dings nur dann, wenn man intensiv SEO betreibt. SEO ist die Abkürzung für “search engine optimization” und bedeutet auf Deutsch Such­maschinen­optimierung.


Welches Ranking die eigene Home­page für bestimmte Such­begriffe bei Google hat, können Sie zum Beispiel auf derdigitaleunternehmer.de überprüfen.


Auf dieser Seite lernen Sie nun die wichtigsten Grund­lagen von SEO kennen:


Dass ich mich recht gut mit SEO aus­kenne, beweist die Ent­wicklung der Besucher meiner Web­site 😉

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Wie gelangen Besucher auf eine Website?

Besucher können über die folgenden vier Möglich­keiten auf eine Web­site oder einen Blog gelangen:

  • Organische Suche (Organic Search, also zum Beispiel über Such­maschinen wie Google oder Bing)
  • Bezahlte Suche, also Such­maschinen­werbung (Search Engine Advertising – SEA)
  • Direkt (Direct), also Einstiege über Lese­zeichen oder durch Ein­gabe der URL direkt in die Adress­zeile des Browsers.
  • Über Links (Referral) und Soziale Netz­werke (Social)


Die nächste Abbildung zeigt die Ergebnisse für den Such­begriff “haus kaufen” in Google, wobei zwischen organischer Suche und bezahlter Suche unter­schieden wird. Die bezahlten Sucher­gebnisse werden mit “Anzeige” gekenn­zeichnet:
 

Organische und bezahlte Suchergebnisse für den Begriff "haus kaufen" in Google
Organische und bezahlte Suchergebnisse für den Begriff “haus kaufen” in Google

Was versteht man unter Onpage-Optimierung?

Onpage-Optimierung findet auf der eigenen Web­site statt und ist daher in der Regel vom Web­master direkt durch­führbar. Folgende Punkte sind zu über­legen:

  • Domainname & Domain­endung
  • URL der Seiten
  • Title Tag & Meta Description
  • Content (= Inhalt)
  • Technik


Manche Dinge kann man nach­träglich nicht oder nur mehr sehr schwer ändern, Anderes sollte man dagegen sogar laufend anpassen.

Domainname & Domainendung

Der Name der Domain kann später nicht mehr geändert werden und wird mit der Zeit quasi zu einer Marke, weshalb er sehr gut zu über­legen ist:

  • Eher kurz und leicht zu merken, das Key­word (= Schlüssel­wort) sollte ent­halten sein.
  • Mit oder ohne Binde­striche; Binde­striche sind vor allem am Smart­phone recht mühsam einzu­geben. Dafür sind Domain­namen mit Binde­strichen leichter zu er­fassen.


Auch die Domain­endung sollte mit Bedacht ge­wählt werden:

  • Ausrichtung: lokal (z. B. .bayern, .berlin, .wien), national (z. B. .de, .at, .ch) oder international (z. B. .com)
  • Alternative Endungen: .info, . org, .net, …


Ausgefallene Domain­endungen kosten für gewöhn­lich mehr als Standard­endungen. Alte Domains werden prinzipiell besser gerankt.

URL (“Adresse” der Seite)

Unter URL versteht man üblicher­weise das, was man in die Adress­zeile des Browsers eingibt. Meiner Erfahrung nach scheint der Namen der URL nicht mehr ganz so wichtig zu sein wie früher, aber trotz­dem sollte man schauen, dass die URL der Seite relativ kurz ist und natürlich zum Thema der Seite passt. Zudem ist es wichtig, dass das wichtigste Keyword in der URL enthalten ist.


Bei der Ver­wendung von Webbau­kästen wie Jimdoo bzw. von Content-Management-Systemen (CMS) wie WordPress wird die URL meist auto­matisch erstellt, was aber oft nicht so günstig ist, wie das folgende Beispiel zeigt:

/eisenbahn-im-ma%C3%9Fstab-1-1/karte-von-ehemaligen-waldbahnen/waldbahn-haselbach/


Die obige URL ist ziemlich lang und kompli­ziert, zudem wird das Sonderzeichen “ß” durch “%C3%9F” dargestellt. Besser wäre, die URL zum Bei­spiel wie folgt zu benennen, wobei das wichtigste Keyword “Wald­bahn Hasel­bach” natür­lich darinnen vorkommt:

/eisenbahn/waldbahn-haselbach/


Die URL kann auch noch später geändert werden, indem man eine soge­nannte Weiter­leitung ein­richtet. Ist dies nicht möglich (zum Beispiel bei Ver­wendung von Homepage­bau­kästen), ist die betroffene Seite von Such­maschinen vorüber­gehend nicht mehr auf­findbar. In der Regel dauert es dann recht lange, bis ein ehemaliges gutes Ranking wieder­hergestellt ist.

Title Tag & Meta Description

Das folgende Bild zeigt einen Ausschnitt der Sucher­gebnisse für den Begriff “massenträg­heits­moment rechner”:
 

Ausschnitt der Suchergebnisse in der Google-Suche
Ausschnitt der Suchergebnisse für den Begriff “massenträgheitsmoment rechner” in der Google-Suche


Sowohl der Title Tag – im Screen­shot in blauer Farbe darge­stellt – als auch die Meta Description (= Text unterhalb des Title Tags) sollten nicht zu lang sein, da sie sonst in den Sucher­gebnissen abge­schnitten und durch drei Punkte ersetzt werden, wie das beim 2. Treffer der Fall ist.

Wichtig ist vor allem ein ansprechender Title Tag, da viele Nutzer die Description gar nicht erst lesen. Zudem zeigt Google sehr oft statt der Meta Description nur einen Aus­schnitt des Textes.


Für SEO sind diese beiden Maß­nahmen nicht direkt wirksam. Aller­dings kann eine gute Aus­führung die Click-Through-Rate (= Klickrate) erhöhen, was in Folge zu besseren Rankings in den Sucher­gebnissen führt.


Den Title Tag und die Meta Description darf man bei Bedarf jeder­zeit ändern, aller­dings kann es dadurch zu negativen oder positiven Ver­änderungen bei den Platzierungen in den Sucher­gebnissen kommen.

Inhalt der Seite – Content is King!

Die beste Optimierung bringt nichts, wenn der Inhalt (= Content) nicht passt. Früher konnte man Google relativ leicht täuschen, doch diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Heute gilt mehr denn je Content is King:

  • Es ist ganz wichtig, für die Nutzer zu schreiben, und nicht für Such­maschinen. Google wird immer intelligenter und sieht die Seiten zu­nehmend wie ein Mensch. Über­legen Sie, nach welchen Begriffen Sie selbst suchen würden. Meist ist es besser, die männ­liche Form zu verwenden (oder zu­mindest zusätz­lich), da viele User zum Bei­spiel nach Tischler suchen und nicht nach Tischlerin.
  • Erstellen Sie hoch­wertigen, ein­maligen und grammati­kalisch richtigen Inhalt. Die Texte sollten auch eine gewisse Mindest­länge – Richtwert 300 Wörter bzw. 2000 Zeichen – aufweisen, da andern­falls Google die Seite nicht gut zuordnen kann. Ideal sind meiner Meinung nach etwa 500 bis 1000 Wörter – aber natür­lich nur dann, wenn es das Thema auch hergibt.
  • Der Inhalt ist stets aktuell zu halten und bei Bedarf zu ver­bessern! Bei Blogs ist ein regel­mäßiges Ver­öffentlichen von neuen Inhalten sehr wichtig, da man ansonsten kaum Stamm­leser gewinnen kann.
  • Gute Lesbarkeit (dunkle Schrift auf hellem Hinter­grund = hoher Kontrast), relativ einfacher Satz­bau und Strukturierung des Inhalts mittels Über­schriften: nur eine h1-Über­schrift auf jeder Seite, dann h2, h3 und so weiter. Keine Kategorie dazwischen aus­lassen!
  • Eine Webseite sollte heut­zutage nicht nur Text, sondern zudem Tabellen, Grafiken, Bilder und eventuell auch Videos ent­halten. Es ist wichtig, stets allen Bildern einen Alternativ-Text zu vergeben. So wissen Such­maschinen (und auch blinde Personen), was auf dem Bild zu sehen ist.

Technik

Folgende Punkte sind zu beachten:

  • Verschlüsselte Über­tragung der Daten zwischen Server und Browser, an “https” erkennbar.
  • Unbedingt responsives Design ver­wenden, die Web­site muss auch am Smart­phone gut aus­sehen! Google ver­wendet dies seit kurzem als Ranking­kriterium (“Mobile-First-Initiative”).
  • Hohe Verfügbarkeit des Servers.
  • Kurze Ladezeiten sind sehr wichtig, da das Bestehen des Core Web Vitals-Tests fürs Ranking ab Mitte 2021 berück­sichtigt werden soll:

Core Web Vitals-Test

Die Geschwindigkeit jeder Unter­seite kann mit dem Google-Tool PageSpeed Insights schnell und ein­fach über­prüft werden, wobei zwischen Mobil und Desktop unter­schieden wird. Zudem werden mögliche Ver­besserungen vorge­schlagen und es wird darüber informiert, ob der sogenannte Core Web Vitals-Test bestanden worden ist. Diese drei Test­kriterien müssen dabei einge­halten werden:

  • Largest Contentful Paint (LCP): < 2.5 s
  • First Input Delay (FID): < 100 ms
  • Cumulative Layout Shift (CLS, kumulative Layout­verschiebung): < 0.1
 
Ergebnisse des bestandenen Core Web Vitals-Tests für eine meiner Unterseiten
Ergebnisse des bestandenen Core Web Vitals-Tests für eine meiner Unterseiten

Sonstiges

Eine Unterseite sollte man möglichst für ein Key­word opti­mieren. Bei umfang­reichen Themen ist es oft­mals sinn­voll, den Inhalt auf mehrere Seiten aufzu­teilen. Auch interne Ver­linkungen und externe Links dürfen nicht fehlen. Die Links sind alle paar Monate zu kontrollieren, ob sie noch funktionieren, da Broken Links – also kaputte Links – nicht gut fürs Ranking sind.


Vorteilhaft ist auch das Setzen von Ankern (Sprung­marken), da so zum Bei­spiel in Foren direkt auf eine ent­sprechende Stelle der Seite ver­wiesen werden kann. Manch­mal gibt sogar Google diese Links direkt in den Sucher­gebnissen aus.


Durch interne Verlinkungen bzw. durch Auf­teilen des Inhalts kommt es zu mehr Seiten­aufrufen (“Traffic”), was zu einer geringeren Ab­sprung­rate und zu mehr Seiten­aufrufen pro Besucher führt und dadurch auch zu einem besseren Ranking. Allerdings ist dabei zu beachten, dass jede Seite zumindest 300 Wörter aufweist.

Was ist Offpage-Optimierung?

Darunter versteht man in erster Linie Ver­linkungen auf anderen Seiten. Diese soge­nannten Backlinks sind immer noch sehr wichtig für gute Platzierungen in den Sucher­gebnissen, leider hat man darauf nur beschränkt Ein­fluss.


Es gibt dofollow, nofollow, sponsored (für Werbung) und ugc (“user-generated content”) Links. Zwischen diesen vier Link-Arten sollte ein möglichst natür­liches Ver­hältnis bestehen. Folgende Links kann man selbst setzen, wenn­gleich sie leider meist mit dem Tag rel=”nofollow” versehen werden:

  • in geeigneten Foren
  • Kommentare in Blogs & Ein­tragungen in Gäste­büchern
  • in Sozialen Netz­werken wie YouTube, Vimeo, Printerest, Twitter, Face­book, Insta­gram, XING und LinkedIn.
  • auf Wikipedia – wobei es aber sehr schwierig ist, einen bleibenden Link zu bekommen.


Auf Anfrage bekommt man ab und zu Links auf thematisch ähnlichen bzw. ergänzenden Websites. Gute Seiten erhalten übrigens mit der Zeit ganz von selbst Back­links. Auf keinen Fall sollten Back­links gekauft werden!!


Anmerkung:

Ein Wikipedia-Backlink bringt aus eigener Erfahrung ein paar Ver­bes­serungen im Ranking und in Folge natür­lich auch mehr Besucher, trotz “nofollow”.

Besucheranalyse & Problemfindung

Es ist wichtig, das Verhalten der Besucher einer Web­site zu ergründen. Bei Ver­wendung ent­sprechender Tools weiß man dann zum Bei­spiel, welche Seiten wie viel Traffic haben und ob getroffene Maß­nahmen die gewünschte Wir­kung zeigen. Auch even­tuelle Probleme sollte man kennen und anschließend natür­lich möglichst schnell beheben.


Die hier vorge­stellten Programme von Google sind sehr nütz­lich und zudem auch noch kostenlos:

  • Google Search Console (früher Webmaster­tool): für Besucher­analyse, Indexierung und Problem­findung
  • Google Analytics: für Besucher­analyse

Google Search Console (früher Webmastertool)

Die Verwendung der Google Search Console ist eigentlich für jeden Website­betreiber Pflicht. Unter anderem kann man damit Folgendes tun:

  • Neue Website bei Google anmelden
  • Sitemap einreichen (unter “Index” –> “Sitemaps”)
  • Seiten von Google indexieren bzw. bei erfolgten Änderungen neu crawlen lassen und Prüfung von ein­zelnen Seiten (unter “URL-Prüfung”)
  • Benachrichtigung bei Fehlern bzw. Problemen (unter “Ver­besserungen”) und Information, ob der Core Web Vitals-Test bestanden worden ist.
  • Analyse der Besucher­zahlen (unter “Leistung”):
    • Unter welchen Suchbegriffen werden die Seiten gefunden?
    • Click-Through-Rate (Ab­kürzung CTR, auf deutsch Klickrate)
    • Durch­schnittliche Position in den Sucher­gebnissen
    • Ausgabe von Anzahl der Klicks und der Impressionen
  • Anzeigen der vorhanden Back­links: welche Web­sites verlinken auf die eigene Home­page?
 
Screenshot Google Search Console Klicks Impressionen CTR und Position für gewisse Suchanfragen
Screenshot Google Search Console: Klicks, Impressionen, CTR und Position für gewisse Suchanfragen

Google Analytics

Mit Google Analytics können die Besucher einer Web­site sehr umfassend analysiert werden. Aus diesem Grund wird dieses Tracking­tool von den meisten Web­sites verwendet. Man kann zum Bei­spiel die folgenden Daten erheben lassen:

  • Auf welchen Seiten wie viele Einstiege erfolgen
  • Aus welchen Ländern die Nutzer kommen
  • Anteil der mobilen User
  • Wie gelangen die Besucher auf die Seite? (Links, Direkt, Such­maschinen, Soziale Netz­werke, …)
  • Sitzungsdauer
  • Seitenaufrufe pro Besucher
  • Absprungrate
  • Anzahl der Klicks auf Buttons oder Links
  • und vieles mehr.

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Seite erstellt am 02.07.2020. Zuletzt geändert am 05.11.2021.