Fährt ein Schienenfahrzeug durch enge Kurven, entstehen meist unangenehme Geräusche. Auf dieser Seite werden zunächst die Ursachen erläutert, im Anschluss findet man mögliche Lösungen und einen kurzen Film von meiner Gartenbahn.
Die von Schienenfahrzeugen verursachten Kurvengeräusche - auch Kurvenkreischen genannt - werden von vielen Parametern beeinflusst:
Das Kurvenkreischen setzt sich aus zwei Geräuschen zusammen:
Das Kurvenkreischen ist unter Umständen recht störend, vor allem das Kurvenquietschen wird vom menschlichen Ohr als sehr unangenehm empfunden. Bei der Eisenbahn im Maßstab 1:1 können folgende Maßnahmen gesetzt werden:
Für die Schienenkopfkonditionierung kann zum Beispiel das Produkt HeadLub® vom Schweizer Hersteller Igralub verwendet werden, das biologisch leicht abbaubar ist. Diese Firma bietet auch viele weitere Schmierstoffe an.
Wegen der engen Kurven auf meiner Gartenbahnanlage - es gibt Radien von nur 2.5 m - entstehen sehr unangenehme Geräusche, die den Nachbarn nicht zumutbar sind.
Das folgende Video zeigt einen Abschnitt meiner Strecke mit ca. 6 % Steigung, der Kurvenradius beträgt hier nur 2.5 m. Dieser Bogen wird einmal mit und einmal ohne HeadLub® durchfahren, wobei die Wirkung eindrucksvoll bewiesen wird.
Anmerkung:
HeadLub® wurde mir dankenswerterweise von der Firma Igralub kostenlos zur Verfügung gestellt. Es ist momentan für Privatanwender nicht erhältlich, da es nur in relativ großen Mengen erworben werden kann. Laut Hersteller soll es aber ab dem Jahr 2016 ein 1 kg Gebinde geben - Kosten ca. 60 € inkl. Mwst.
Mittlerweile schmiere ich eigentlich nur noch die Schienenflanken, da die Erfahrung gezeigt hat, dass durch die Lokomotive genug Schmiermittel auch auf den
Schienenkopf gelangt. Die Schienenflanken sind stets in einer Kurve zu behandeln, da auf einer geraden Strecke die Spurkränze die Schiene normalerweise nicht
berühren!
Es reicht, HeadLub® mit einem Pinsel äußerst sparsam an nur wenigen Stellen der Anlage aufzutragen, da das Schmiermittel durch die Räder des Zuges über die gesamte Strecke verteilt wird. Die Wirkung bleibt selbst bei regem Betrieb lange Zeit aufrecht.
Zunächst sollte man wenig Mittel auftragen, ein paar Runden fahren und sehen, ob es schon hilft. Erst wenn man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, etwas mehr HeadLub® aufbringen. Das Gefühl für die richtige Menge wird man mit der Zeit bekommen.
Nach einer längeren Betriebspause treten anfangs oft Kurvengeräusche auf, die aber nach ein paar Fahrten wieder verschwinden, ohne dass man erneut Schmiermittel auftragen muss.
Neben der Verringerung der Geräusche wird auch der Schienenverschleiß erheblich reduziert und die Entgleisungssicherheit erhört: Ein Aufklettern des Spurkranzes auf der Schiene ist so nahezu ausgeschlossen, der Zug kippt bei zu hoher Geschwindigkeit.
Der Auftrag erfolgt mit einem in Olivenöl getränkten Tuch oder einem Pinsel, wobei nur ein paar Bereiche der Gleisanlage behandelt werden müssen, da sich das Öl durch die Räder allmählich gleichmäßig verteilt.
Folgende Stellen des Gleises sind zu ölen:
Prinzipiell sollte man zunächst wenig Öl aufbringen, einige Runden fahren und schauen, ob es schon hilft. Erst wenn das Ergebnis nicht zufrieden stellend ist, etwas mehr Öl auftragen. Mit der Zeit wird man ein Gefühl für die richtige Menge bekommen.
Es sei darauf hingewiesen, dass zu viel Öl bzw. feuchte Witterung zu extrem rutschigen Schienen und in Folge zu gefährlichen Betriebssituationen führen kann, insbesondere bei steigungsreichen Anlagen. Die Anwendung erfolgt stets auf eigene Gefahr!!
Seite zuletzt geändert am 03.05.2020.